Mittwoch, 22. Januar 2014

Outbacktour


Hallo Freunde!

HINWEIS: DIESER POST WURDE AN MEHREREN TAGEN VERFASST!

Ich lasse auch mal wieder was von mir hören. Ich liege gerade in meinem sehr unbequemen Hostel Bett in Darwin und draussen regnet es in strömen, wie schon den ganzen Tag, weil momentan hier Regenzeit ist.

An meinem letzten Abend in Melbourne habe ich dem Eureka Tower einen Besuch abgestattet. Leider war es ziemlich bewölkt  und somit konnte man den Sonnenuntergang leider nicht sehen. Dort konnte man dann auch in einen Glaskasten gehen der dann drei Meter aus dem Gebäude gefahren wurde. War echt ziemlich witzig weil immer so Geräusche eingeblendet worden sind, die sich so angehört haben als würde etwas quietschen bzw als sei etwas kaputt. Melbourne sah im dunkeln ganz schön aus und es hat sich gelohnt.

Am nächsten Morgen ging es dann los zum Flughafen, um nach Alice Springs zu fliegen. Der Flug hat nur 2,5 Stunden gedauert und war sehr angenehm. Langsam macht mir Fliegen echt Spaß muss ich sagen. Man gewöhnt sich eben echt an alles! Dazu später auch mehr.

Kurz vor der Landung konnte man nur rote Wüste sehen und plötzlich tauchte da diese kleine Stadt auf. Für die, die es nicht wissen: Alice liegt ziemlich genau in der Mitte des Landes und ist nur von Wüste umgeben. Um zu einer großen Stadt zu gelangen muss man schon ein paar Stündchen fliegen oder wie wir es gemacht haben einfach mit einem Bus 1500km bis Darwin fahren.

In Alice war es sehr heiß, so um die 40 Grad, aber zum Glück handelte es sich um eine trockene Hitze, was das ganze erträglich gemacht hat. Ich habe trotzdem den ganzen Tag gepennt, weil ich so müde war wegen dem Flug und der Hitze. Und schließlich ging meine Outbacktour ja am nächsten Tag um 6am los.

Wir wurden also am nächsten Morgen abgeholt und uns stand eine mehrstündige Busfahrt bevor, da der Ayers Rock (Oder auch Uluru) ca 500 km von Alice entfernt liegt. Natürlich machten wir an jeder Tankstelle halt, da es ja nicht so viele davon hier gibt. Irgendwie gibt es dort an den „Raststätten“ auch immer irgendwelche Tiere wie Kängarus, Kamele, Kühe oder Emus. Wir haben auch ein Babykamel gesehen <3

Mittags sind wir dann auch irgendwann endlich mal angekommen. Ich hätte niiiiiiiiiie gedacht, dass der Ayers Rock so groß ist! Der Wahnsinn! Wenn man dachte man ist schon fast da waren es trotzdem noch 2-3 km! Der Traum eines jeden Australienreisenden ist also für mich schon jetzt in Erfüllung gegangen! Nun stand uns eine Wanderung um den Uluru bevor, also nicht um den ganzen, dafür war es zu heiß, aber so ca eine Stunden wurde gewandert, was in der Mittagshitze von über 40 Grad seehr anstrengend war. Unser ziemlich korrekter Tourguide erzählte uns viele Geschichten über die Aboriginals. Das sind die Ureinwohner Australiens. In Sydney und Melbourne hat man keine davon gesehen, aber hier überall wimmelt es nur so von ihnen. Es handelt sich dabei um die ältesten Ureinwohner der Welt. Leider haben sie einen sehr schlechten Ruf, was ich aber seit ich hier bin absolut nachvollziehen kann. Da sie damals als Australien von den „Weißen“ entdeckt worden ist quasi ihr Land verloren haben und sehr schlecht behandelt worden sind (Laut Gesetz waren sie Tiere und durften auch so behandelt werden) wurde irgendwann ein neues Gesetz eingeführt, wodurch diese Menschen Geld vom Staat bekommen und sogar teilweise umsonst auf Privatschulen gehen können.Also als Entschädigung quasi. Machen aber die meisten nicht. In allen Orten wo wir durchgefahren sind auf dem Weg nach Darwin und selbst hier und auch in Alice hängen diese Menschen nur auf der Straße rum den ganzen Tag und saufen und beschimpfen uns. Heute zum Beispiel hat einer einfach aus Wut seine Bierflasche quer über die Straße geworfen. Sie müssen ja nicht arbeiten gehen, da sie das Geld ja einfach so bekommen. Es ist hier auch normal irgendein Geschreie auf den Straßen zu hören, da Alkohol nunmal manchmal auch aggressiv macht. Abends alleine rauszugehen würde ich also nicht unbedingt empfehlen. In diesen Gruppen werden auch noch Rituale ausgeführt. Also wenn einer gegen die ziemlich strengen Regeln verstösst, bekommt er mal eben einen Sper durchs Bein, weswegen man hier auch ziemlich viele humpeln sehen kann. Auch wird Wasser nicht zum waschen benutzt, da man damals jeden Tropfen davon zum Trinken brauchte. Man kann es auf jeden Fall riechen. Im Bus und überall, das ist ganz schlimm. In einigen Dörfern wurden auch die Alkoholpreise angehoben, damit sie sich nicht mehr so viel kaufen können. Es wird also wirklich zu einem Problem hier. Finde ich auch was schade, weil Darwin echt schön ist, aber aggressive, besoffene tragen leider nicht dazu bei.

Naja auf jeden Fall haben wir viel über deren Leben gelernt, was auch echt interessant war. Danach haben wir uns den Sonnenuntergang am Ayers Rock angeschaut. Ich kann euch sagen es war traumhaft! Der Fels erstrahlt in einem leuchtenden und vor allem absolut natürlich echtem Rot! Wahnsinn!

Danach brachen wir zu unserem Camp für die Nacht auf. Wir schliefen in sogenannten Swags, was quasi eine Art Schlafsack mit Matratze drin ist. Ich habe noch nie in meinem Leben so einen absolut gigantischen Sternenhimmel gesehen! Tausende von Sternen leuchteten über uns und wir konnten sogar die Milchstraße sehen! Angst vor Tieren brauchte man dort eigentlich nicht zu haben. Der Horror kam erst ein par Tage später, aber dazu später mehr!

Wir wurden um vier Uhr morgens geweckt, damit wir um fünf Uhr aufbrechen konnten. Uns stand eine Wanderung im Kata Tjuta National Park bevor. Die Wanderwege darf man nur bis elf Uhr morgen betreten, da es danach zu heiß wird und die Gefahr zu dehydrieren steigt. Aber davor schauten wir uns noch den Sonnenaufgang am Uluru an! Ich glaube ich muss nicht nochmal erwähnen wie fantastisch das war! Wir sind ca drei Stunden gewandert und es war so anstrengend weil man nicht einfach nur geradeaus geht, sondern über Berge und Felsen steigen muss. Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt, da die Aussichtspunkte mal wieder der Hammer waren! In diesem Park befanden sich die Olgas, welche sogar noch größer sind als der Uluru. Den restlichen Tag wurde wieder gefahren und gefahren… Nachmittags erreichten wir dann unser nächstes Camp, nahegelegen am Kings Canyon. Dort schliefen wir um das Lagerfeuer herum und konnten erneut den Sternenhimmel bewundern. Ich hab mich gefühlt wie im Dschungelcamp aber halt in der Wüste und ohne Dschungel :D

Am nächsten Morgen ging es wieder so früh los, um diesmal eine sieben Kilometer Wanderung im Kings Canyon zu starten. Dafür braucht man mindestens drei Stunden, da es wieder kein Wanderweg war, sondern ein steiniges Auf und Ab. Ich bin echt so froh gewesen, dass wir um 5:45am angefangen haben zu wandern, da es später so heiß wurde. Wir waren also gegen halb zehn fertig und konnten so der Mittagshitze entkommen. Diese Wanderung war die schönste von allen Dreien! Absolut wunderschön! Ich bin froh, dass ich nicht schon am Anfang aufgegeben habe, obwohl ich kurz davor war. Man musste nämlich den sogenannten „ Heart Attack Hill“ hochsteigen. Leute ich sags euch ich dachte ich sterbe das war so anstrengend! Das waren quasi nur ein paar Felstreppen der auch manchmal keine Treppen in einem mega steilen Felsen. Und auch nicht nur so ein par Meter, das war richtig lang! Ein Wunder, dass ich noch lebe! Aber ich würde es wieder machen, weil das was man danach gesehen hat einfach alles übertroffen hat! Wusstet ihr übrigens, dass Grand Canyon in Amerika gar kein Canyon sondern ein Gorge ist? Es wurde nur so genannt, weil es sich besser angehört als „Grand Gorge“ :D Absolut fix und fertig sind wir dann wieder Richtung Alice gefahren und waren dann Abend ´s mit der Gruppe Essen.

Schon am nächsten Tag stand uns die nächste Tour bevor, die uns nach Darwin bringen sollte. 1500km. Also die meiste Zeit verbrachten wir im Bus. Wir haben am ersten Tag einmal gehalten um uns so ganz besondere riesige Felsen/ Steine anzuschauen. Aber sonst haben wir nur im Bus gesessen. Unser Camp befand sich irgendwo im Nirgendwo, aber einen tollen Sonnenuntergang gab es dafür dort! Nun zu meinem Horrorerlebnis. Nachts wurde ja wieder draussen gepennt und wir hatten die Wüste schon hinter uns gelassen und es wurde langsam immer tropischer. Das heisst Schlangen, Frösche etc. Da lag ich also nachts in meinem Swag und wurde von einem komischen Geräusch geweckt. Es dauerte einige Sekunden bevor ich realisiert hatte, dass neben mir ein Frosch saß! Ich sah ihn nur springen und bin im selben Moment selber aufgesprungen und habe auf einem Tisch Schutz gesucht. Dort bin ich dann wieder eingeschlafen. War sehr bequem. Ich hab mich nicht mal getraut mir meine Decke zu holen :D Die nächsten Nächste wurde dann zum Glück sowieso in Zelten gepennt. Am zweiten Tag haben wir bei Thermal Pools mitten im Regenwald halt gemacht. Leuchtend Türkises warmes Wasser! Mega nice! Außerdem hatten wir einen Stopp in einem Kaff wo 26 Leute leben. Dort gibt es allerdings eine Kneipe, die für ausgelassene Partynächste bekannt ist. So ausgelassen, dass im Laufe der Jahre (Die Kneipe war schon sehr alt) Partygäste mal hier und da was vergessen haben. Die ganze Kneipe ist also voll mit den Dingen von Leuten, die irgendwann mal im Rausch was liegen gelassen haben. Führerscheine, Geldscheine aus aller Welt, dutzende Bhs und Schlüpper ( Wieso vergisst man bitte seine Unterhose in einer Kneipe??) und alle anderen Möglichen Sachen schmückten diese kleine Kneipe. War mega witzig :D

Wie schon erwähnt hatten wir zum Glück Zelt für die anstehende Nacht. Leider war unsere Camptoilette das ekelhafteste was ich je gesehen habe. Ameisenstraßen im Klo, Echsen und Frösche an den Wänden, funktionslose Spülung und kein Klopapier. Ich habe es sogar gewagt dort zu duschen und als ich fertig war (aus der Dusche kamen ca drei Tropfen, weswegen Haare waschen unmöglich war) hab ich nur die Echsen an den Wänden gesehen und bin im Handtuch raugerannt :D Die Zelte waren dafür sehr gut mit Strom und richtigen Betten. Und man konnte nachts rausgucken, da die Zeltwände teilweise einfach nur sehr stabiles Moskitonetz waren. Die Wallabys lieben diesen Ort anscheinend auch, da unzählige von ihnen dort rumgehüpft sind. Nachts dachte ich anfangs, dass hinter dem Zelt jemand aus dem Wald kommt, aber es waren nur die Wallabys. Scheiße war es, wenn man aufgewacht ist und man aufs Klo musste und man nicht gehen wollte, da überall Frösche usw waren. Man hat uns auch geraten immer nachts mit Taschenlampe zu gehen, damit man nicht auf eine Schlange tritt. Am nächsten Tag standen die letzten 350km bis nach Darwin auf dem Programm, sowie eine kleine Wanderung in Katherine Gorge. Außerdem sind wir zu einem anderen Platz gegangen, wo man schwimmen konnte, da die Luftfeuchtigkeit echt immer schlimmer wurde. Hier im Norden gibt es ja auch die ganzen Krokodile!! Saltwater (Salties) und Freshwater (Freshies) Krokodile. Ersteres sind die aggressiveren. Aber der platz wo wir schwimmen gehen wollten, lag zum Glück weit genug oben, sodass die Krokodile dort nicht hinkommen können. Am frühen Abend erreichten wir Darwin und gingen wieder mit der Gruppe Essen. Auf dem Weg zwischen Alice und Darwin änderte sich das Landschaftsbild alle zwei Stunden. Von roter Wüste zum tropischen Wald, welcher so wunderbar grell grün hier ist.

Zur Belustigung aber leider manchmal auch zur Verärgerung hatte eine aus der zweiten Gruppe beigetragen. Ohne ein Wort Englisch sprechen zu können nach Australien zu kommen ist natürlich auch eine super Idee! Kurzerhand wurde ich zum persönlichen Übersetzer ernannt und durfte Wörter wie „Oversized“ und „Halfway“ übersetzen. Schnell hat sie eingesehen, dass ich darauf keinen Bock mehr habe und nachdem ich als „Respektlos“ bezeichnet worden bin wurde ich auch endlich in Ruhe gelassen. Es gab die ganzen drei Tage Streit mit dieser Frau, welche an allem was zu meckern hatte und sehr unfreundlich zu der ganzen Gruppe war. Der Hammer war, dass sie im Feedback Bogen als Beruf „Mental Coach“ eingetragen hat.

Die letzte Tour führte uns zum Litchfield National Park und zum Kakadu National Park, beide sehr berühmt. Leider hatten wir totales Pech mit dem Wetter, weil ja zur Zeit Regenzeit ist. Ich hatte das total unterschätzt, aber in Darwin regnet es dann einfach IMMER. Wir konnten also an ganz vielen Plätzen nicht schwimmen gehen, weil einfach alles überschwemmt war. Selbst unser Tourguide hatte sowas noch nie gesehen. Und wenn dann mal gutes Wetter war und alle die 6km Wanderung gegangen haben, sah man am Ende eh wieder aus als käme man aus der Dusche, weil es schlagartig angefangen hat in Strömen zu regnen. Haben aber trotzdem eine super Zeit gehabt und vieles gesehen! Einmal haben wir durch einen der Flüsse im Kakadu National Park eine Bootstour gemacht und konnten sogar ein riesiges Krokodil sehen!! Also wirklich riesig und wir sind auch richtig nah ran gefahren!! Meine Angst vor Fröschen wurde auch wieder schlimmer, da wirklich überall (besonders in Darwin) ekelhafte Frösche herumspringen. Nachts ist das quacken so laut, das könnt ihr euch nicht vorstellen! So ein richtiger Chor!

Ja von Darwin hab ich dann leider nicht so viel sehen können, weil ich beim Regen leider keine Lust hatte mir irgendwelche Strände anzuschauen :D

Ich melde mich bald wieder mit einem Post aus Cairns! Versprochen!

Ich vermisse euch! 163 days to go!

Eure Nono :*
 

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